Der ewig Suchende
Was spielt noch mit hinein, wenn als Kind nicht gelernt wurde, dass man geliebt und geborgen ist und man in sich diesen Halt nicht findet, bleibt man der Suchende. Das bedeutet mit allem was da so kommt fühlt man innerlich eine Resonanz. Es entstehen Verantwortungsbereiche, die außerhalb liegen und nichts mit einem Selbst zu tun haben. Das Kind möchte geliebt sein. Bekommt es diese nicht, sucht es den Fehler bei sich selbst. Es verändere sich um geliebt zu sein und die Liebe, die Geborgenheit und die Anerkennung zu bekommen und damit irgendwie Halt zu erfahren. Das Verhalten der Eltern, wird einfach akzeptiert, denn für ein Kind ist klar: „wenn ich meine Eltern bedingungslos Liebe, dann tun das auch die Eltern“. Das ist der Grund warum das Kind davon ausgeht, es schwingt nicht in der Liebe sollte sein Verhalten ändern. Wie an dem Beispiel trinken, oder den Wutausbruch, den ein Elternteil, dem Kind gegenüber lebt. Der Elternteil richtet seine Wut gegen das Kind oder trinkt zu viel Alkohol. Dabei kann es passieren, dass das Kind beginnt seine Eltern für ihr Verhalten in Schutz zu nehmen. Das hat Auswirkungen auf das spätere Leben und kann dazu führen, dass das Kind auch im Erwachsenen Alter solche Menschen in Schutz nimmt, die irgendwie Macht auf es ausüben. Dieser Mensch ist dem Verhalten schutzlos und haltlos ausgeliefert. Und das Programm man möchte geliebt sein springt wieder an.
Natürlich darf man diese Schwäche der anderen erkennen, doch man darf auch ganz klar erkennen, dass es nichts mit dem eigenen Sein zu tun hat, sondern das Feld des anderen ist. Doch das kann man erst, wenn man Halt, Liebe und Geborgenheit in sich trägt. Solange das nicht integriert ist, suchen viele den Fehler bei sich.
Das steht oft in Verbindung mit dem Ich- Bereich. Ein Kind sollte in der Kindheit erfahren, das es einen Bereich gibt, in welchem es selbst immer alle Entscheidungsmacht hat. Die meisten Menschen haben diesen Bereich nur angekratzt erlebt. Meistens wird dieser Teil bestimmt und aus diesem eigentlichen Ich-Bereich ist ein Wir- Bereich geworden. Im Wir- Bereich finden gemeinsame Entscheidungen statt. Dort geht es darum, dass sich die Energien pushen und verstärken und nicht schwächen und sich unterordnen dürfen. Viele Kinder kennen eher den Wir- Bereich in dem es nur anscheinend um ein Wir geht jedoch ein anderer diesen Bereich bestimmt und lenkt. Das ist kein Wir- Bereich, sondern das ist Hierarchie.
Ist ein Kind geborgen und geliebt und darf für sich selbst freie Entscheidungen treffen, dann entfalte sich der Ich-Bereich. Dann kann es dort sein ganzes Sein hineingeben und weiß wie es sich anfühlt ich zu sein. Die innere Führung und Lenkung ist gebildet. Somit kann auch klar unterschieden werde, in welchem Bereich ich mich gerade aufhalte, oder ob das Vorhaben im Ich- Bereich erlebt und erfahren werden möchte oder im Wir- Bereich. Kann das Kind das nicht kommt es immer wieder dazu, dass es anderen wie vor den Kopf stößt und entweder einen Wir- Bereich (Partnerschaft und Beziehungen) zu einem Ich- Bereich machen möchte, oder eben einen Ich- Bereich zu einem Wir- Bereich macht. Beides tut nicht gut.
Beides Mal schadet man sich selbst und den Menschen die daran beteiligt sind. Und es kann zu sehr viel Wut in einem kommen die dann irgendwann unkontrolliert herausbricht. Entweder stößt man alle sehr unhöflich aus seinem Ich- Bereich oder es wird zu viel Raum ich Wir- Bereich eingenommen.
Es braucht eine Struktur, welche für Ordnung sorgt.
Durch alle Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen, baut sich ein Ego auf, welches dir versucht Halt zu geben. Immer wenn man sich getriggert fühlt oder wenn die Gefahr aufkommt, es könnte eine tiefe Verletzung wieder anfangen zu schmerzen, dann grätscht dieses Ego dazwischen. Es sucht die Schuld bei anderen oder verletzt andere. Es haut wie wild um sich. Warum? Es gibt anscheinend dem System Mensch Halt. Dieses Ego möchte schützen, vor dem was dahintersteht. Mit ihm fühlt man sich stark, machtvoll und gewappnet für diese Welt. Doch der Schmerz der im inneren sitzt, gräbt sich nur noch tiefer ein. Das Ego kann sehr machtvoll, aggressiv und fies sein. Es kann Menschen von wegstoßen oder Mauern zwischen Menschen errichten. Es kann Fronten entstehen lassen. Doch gleichzeitig ist das die Front, die Mauer in einem selbst. Je mehr Abgrenzung oder Grenzen im Außen gesetzt werden müssen, umso deutlicher ist, dass diese Grenzen ein Spiegel zu den Verletzungen im inneren sind. Es trennt den schmerzhaften teil des eigenen Seins von dem schmerzfreien, als Schutzmaßnahme.
Deshalb, dem Ego sei Dank für diese langjährige wundervolle, über Inkarnationen hinwegreichende, Unterstützung. Dieser Schutz und diese Hilfe darf anerkannt werden, um es liebevoll aus seiner Position zu entlassen. Denn die Verletzungen werden durch das Ego nicht weniger. Im Gegenteil sie bleiben im Verborgenen und ziehen immer mehr Karma an. Es heilt nicht.
Deshalb darf die Kindheit nochmals ganz in der Tiefe beleuchtet werden und heilen, damit man sich selbst unter all diesen Schichten (wieder-)entdeckt.
Von Herzen
Ingrid